Die tägliche Arbeit unserer BäuerInnen muss uns wieder was wert sein!
Lebhafte Diskussionen mit ExpertInnen und einem engagierten Publikum – das erste Altmünsterer Regionenforum vom 8. November im Agrarbildungszentrum hat Lust auf mehr gemacht.
Die meisten Höfe bei uns im Salzkammergut werden von Familien im Neben- und Vollerwerb geführt. Für unsere Gemeinden sind sie unschätzbar wertvoll. Sie beleben den Tourismus durch ihre Landschaftspflege und durch attraktive Urlaubsangebote. Sie erhalten viele Bräuche und Traditionen und sie versorgen uns mit gesunden und hochwertigen Lebensmtteln.
Aber die wirtschaftliche Situation wird für viele Familienbetriebe immer schwieriger – obwohl sie hart und mit Liebe und Begeisterung arbeiten. Das machten auf dem Regionenforum nicht nur die Zahlen deutlich (laut dem Grünen Bericht nimmt die Zahl der kleinen Betriebe weiter ab), sondern auch viele Wortmeldungen aus dem Publikum. Stark kritisiert wurde die ungerechte EU-Agrarpolitik, weil sie GroßgrundbesitzerInnen und Agrarindustrie unterstützt, aber die einfachen LandwirtInnen vernachlässigt. Ein weiteres Problem stellt die Abhängigkeit von den großen Handelsketten dar. Auch die oft fehlende Bereitschaft der KundInnen für die hohe Qualität und den respektvollen und nachhaltigen Umgang mit Tier und Umwelt einen fairen Preis zu bezahlen, wurde bemängelt.
An diesem Abend wurden aber nicht nur Probleme benannt. Wir haben auch über Lösungen gesprochen: So fand die Forderung, die EU-Ausgleichszahlungen endlich fair zu verteilen, große Zustimmung. KundInnen sollen besser über den Mehrwert an Qualität, Naturschutz und Tierwohl informiert werden, den sie durch den Kauf bei unseren LandwirtInnen erhalten. Außerdem haben wir darüber gesprochen, wie LandwirtInnen geeignete Produktnischen für sich ausloten können, um bessere Preise zu erzielen. Um die Interessen unserer landwirtschaftlichen Betriebe besser bündeln zu können, wurde zudem vorgeschlagen, die Idee der Landwirtschafts- und Konsumgenossenschaften neu zu beleben. Von alten Fehlern befreit und an die neuen Bedingungen angepasst, wären diese eine interessante Möglichkeit, um sich gemeinsam auf den Märkten zu behaupten.
Für mich steht fest: Als Gemeinden müssen wir unseren Landwirten zur Seite stehen. Die tägliche Arbeit unserer BäuerInnen muss uns wieder was wert sein! Als Nationalratsabgeordnete werde ich mich daher für eine gerechte EU-Agrarpolitik einsetzen, damit unsere kleinen und mittleren Familienbetriebe mehr Geld erhalten. Und als Bürgermeisterin werde ich anhand der im Regionenforum begonnenen Diskussionen nach Möglichkeiten suchen, wie wir unsere LandwirtInnen besser unterstützen können.